Nachhaltige Wissensvermittlung für unterschiedlichste Zielgruppen
Das Kompetenzzentrum für Energietechnik der Handwerkskammer für Unterfranken bietet Fortbildungen und Fachseminare im Bereich Energietechnik an. Seit rund sechs Monaten ist Alexander Wolf Leiter der im Bildungszentrum Würzburg der Handwerkskammer für Unterfranken angesiedelten Bildungs- und Informationseinrichtung. Im Interview spricht er über die Ausrichtung des Kompetenzzentrums, aktuelle Herausforderungen und Pläne für die Zukunft.
Herr Wolf, Sie sind als Leiter des Kompetenzzentrums nun knapp ein halbes Jahr im Einsatz. Wie haben Sie sich eingelebt?
Alexander Wolf: Durch meine langjährige Tätigkeit als Dozent im Meisterkurs der Installateur- und Heizungsbauer habe ich eine enge Verbindung zum Kompetenzzentrum. Auch durch meinen eigenen beruflichen Background bin ich mit den Themen, für die das Kompetenzzentrum steht, bestens vertraut. Ich bin gelernter Gas-Wasser-Installateur sowie Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechniker und Energieberater und fühle mich sehr wohl hier im Kompetenzzentrum für Energietechnik. Ich freue mich, die nicht nur für das Handwerk, sondern unsere gesamte Gesellschaft wichtigen Themen umzusetzen.
Welche Themen sind das genau?
Wir stehen vor Aufgaben wie der Energie-, Wärme- und Verkehrswende. Wir suchen nach Wegen, wie wir Treibhausgase einsparen oder auch wie wir Abfall und Schadstoffe reduzieren bzw. richtig entsorgen. Das sind Themen, die das Handwerk unmittelbar betreffen, da viele Gewerke an der Umsetzung der Klimaziele beteiligt sind. Handwerkerinnen und Handwerkern aber auch weiteren Zielgruppen wie Architekten, Planern, Behörden- und Industrievertretern hier den richtigen Weg aufzuzeigen, ist zentrales Ziel unseres Kompetenzzentrums und spiegelt sich auch in unserem Kursangebot wider.
Welche Kurse werden konkret zu diesen Themen angeboten?
Unsere Kurse richten sich insbesondere an Handwerksbetriebe, die ihre Expertise in energieeffizienter Gebäudetechnik vertiefen möchten. Eine wichtige Säule ist dabei die Weiterbildung zum Gebäudeenergieberater (HWK), die sich an zahlreiche Gewerke richtet und das nötige Fachwissen zu Konzeption und Umsetzung von energieeffizienten Sanierungen, Modernisierungen und Neubauten vermittelt. Darüber hinaus deckt unser Kursangebot auch Energieberatung für Nichtwohngebäude und Themen wie Brandschutz, Drohnen im Handwerk oder den Einsatz von Wärmepumpen ab. Grundsätzlich legen wir großen Wert darauf, gewerkeübergreifendes Wissen zu vermitteln und auch den Austausch der Gewerke untereinander zu fördern.
Das sind teils sehr komplexe Themen, die auch ständig im Wandel sind. Wie werden Sie dem innerhalb der Kurse gerecht?
Das ist richtig, wir bewegen uns in hier in einem sehr dynamischen Feld. Nicht nur die technische Entwicklung schreitet voran, auch die Förderregeln sind in seinem stetigen Wandel und die Vorgaben werden immer komplexer. Hier braucht es Fachleute, die das aktuelle Fachwissen besitzen und kompetent beraten können. In unseren Kursen legen wir deshalb großen Wert darauf, die jeweils geltenden Regeln und Entwicklungen praxisgerecht zu vermitteln.
Das Kompetenzzentrum ist nicht nur eine Bildungs-, sondern auch eine Informationseinrichtung. Was bedeutet das genau?
Als Kompetenzzentrum für Energietechnik möchten wir Informationen zu aktuellen Technologien und Systemen im Bereich der erneuerbaren Energien auch direkt an Verbraucherinnen und Verbraucher vermitteln. Wenn sie über aktuelle Technologien, Systeme und Förderprogramme informiert sind, entsteht auch ein gewisser Pull-Effekt für unsere Handwerksbetriebe, die ja als Dienstleister vor Ort diese Technologien installieren.
Welche Themen sprechen Sie hier genau an?
Es geht hier um Themen wie Photovoltaikanlagen, Eigenstromnutzung mit Stromspeichern, Wärmepumpe, Warmwassererzeugung mit Strom aus Photovoltaikanlagen, E-Mobilität und viele mehr. Das sind jene Bereiche, mit denen beim Endverbraucher die Energiewende umgesetzt wird und für die Verbraucherinnen und Verbraucher Handwerker aus verschiedenen Gewerken vor Ort beauftragen. Die Aufklärung ist deshalb ein wichtiger Baustein, um weiterhin Aufträge für die Betriebe zu sichern.